Bautätigkeit im Sinkflug

Das statistische Bundesamt hat zu Ende Juli 2023 rund 27 % weniger Baugenehmigungen für Wohnungen verzeichnet als im Vorjahr. Der Rückgang von knapp einem Drittel wird im Laufe des Jahres bei den am Bau Baubeteiligten ankommen und nach Jahren des Booms eine Rezession einläuten.

Die negativen Folgen der Zinsentwicklung ist bereits bei den Projektentwicklern angekommen - erste Insolvenzen zeichnen sich ab. Im Kontext mit dem Wegfall von Fördermitteln und noch immer hohen Baupreisen ist ein Marktumfeld entstanden, dass die Nachfrage auch im Einfamilienhausbau einbrechen lässt.

Neben politischem Handlungsbedarf wird ein Umdenken der Branche erforderlich werden. Eine lange erwartete Konsolidierung bei den ausführenden Firmen wird diejenigen Treffen, dieses nicht mitgehen.

In den Empfehlungen des Arbeitskreises V. / VI. des 8. Baugerichtstages werden auch für uns Sachverständige Empfehlungen formuliert, die nicht nur dieser, sondern auch der Lage beim Klimaschutz und der damit verbundenen Erfordernis Ressourcen zu schonen Rechnung tragen.

Eine Bewertung des Einzelfalls statt der formalistischen, starren Auswertung von technischen Regelwerken wird noch stärker als zuvor in den Fokus Sachverständiger Tätigkeit rücken.

Wie es um die Fähigkeit offen zu denken bei den Sachverständigen, sowie die eingerostete Innovationskraft und den Mut der Bauausführenden bestellt ist, werden die nächsten Jahre mehr denn je zeigen.